Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V.

Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V.,

 

der Interessenverband von Verlagen, Buchhandlungen und Firmen des Zwischenbuchhandels in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main, ursprünglich 1825 unter dem Namen Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig gegründet, benannt nach der 1792 gegründeten Leipziger Buchhändlerbörse. Als Mitglieder traten vornehmlich Buchhändler aus den deutschsprachigen Ländern, aber auch anderer Länder bei, in denen deutsche Bücher vertrieben wurden. Er entstand aus dem Bestreben, das Abrechnungswesen auf den Buchmessen zu vereinfachen. Das Börsenblatt (1834 ff.) wurde zum Organ des Vereins ausgebaut. Der Börsenverein trat für die Abschaffung der Zensur und für die Regelung des Urheberrechts ein, wirkte an den Vorbereitungen der Berner Konvention mit, bemühte sich um Einführung und Einhaltung des festen Ladenpreises und war maßgeblich an der Errichtung der Deutschen Bücherei (1912) beteiligt. Die Organisation wurde in der Zeit des Nationalsozialismus gleichgeschaltet. Nach 1945 schlossen sich die Buchhändler der westlichen Besatzungszonen zu unabhängigen Landesverbänden zusammen, seit 1948 mit dem »Börsenverein deutscher Verleger- und Buchhändler-Verbände e. V.« als Dachorganisation, 1955 abgelöst vom Einzelmitgliedsverband B. des D. B. e. V. Für den Buchhandel der DDR wurde in Leipzig der »Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig« neu gegründet. Die Börsenvereine in Frankfurt am Main und Leipzig fusionierten 1991 zu einem gemeinsamen Verband, der den Frankfurter Namen fortführt, in Leipzig wurde ein Redaktionsbüro eingerichtet. Der Aufgabenbereich erstreckt sich v. a. auf die Interessenvertretung in Fragen der Kulturpolitik, der Literaturfreiheit und des Urheber-, Verlags-, Wettbewerbs- und Steuerrechts sowie der Berufsbildung und Rationalisierung des Geschäftsverkehrs. Er betreibt u. a. die Buchhändler-Vereinigung GmbH, die Ausstellungs- und Messe GmbH (Buchmesse) und die Buchhändler-Abrechnungs-Gesellschaft, ferner Buchhandelsschulen (Buchhändler). Internationale Bedeutung erlangte er durch die Stiftung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels.

 

Literatur:

 

F. J. Frommann: Gesch. des Börsen-Vereins der Dt. Buchhändler (1875);

 

Hb. des Buchhandels, Bd. 1 (1974);

 

Der B. d. D. B. Organisation - Aufgaben - Tätigkeit, hg. v. P. Czerwonka (¹⁰1987).